Die Grundlagen

Wales liegt auf der Insel Großbritannien westlich von England und umfasst ein Gebiet von 20.782 km². Das ungefähr halb so groß wie die Niederlande, vergleichbar mit Slovenien und etwas kleiner als der US-Bundesstaat New Jersey. In der Tat hat die exponierte Lage von Wales auf der Karte von Großbritannien dazu geführt, dass britische Medien oft „so groß wie Wales“ als eine Vergleichsgröße nehmen.

Offiziellen Schätzungen zufolge beträgt die Bevölkerung von Wales 3.150.000 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 150 pro km², wobei es allerdings große Unterschiede innerhalb des Landes gibt. Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem auf die großstädtischen Ballungsräume von Swansea, Cardiff und Newport, die südwalisischen Valleys und die nordöstliche Ecke von Wales.

Fan Y Big & Cwm Oergwm, Brecon Beacons
Fan Y Big & Cwm Oergwm (Sicht nach Westen) Brecon Beacons

Ortskunde

Seit 1996 ist Wales in 22 regionale Regierungseinheiten unterteilt, jede mit ihrem eigenen, gewählten Rat. Sie unterscheiden sich erheblich in der Größe. So ist das ländliche Powys, welches den Großteil der dünnbesiedelten „Wüste von Wales“ (wo man zwar keinen Sand findet, dafür aber weitreichende Moore) beinhaltet, 47-mal größer als der Regierungsbezirk von Blaenau Gwent in den südwalisischen Valleys.

Vor Wahlen werden immer wieder die Wahlkreise für das walisische Parlament, die constituencies, erwähnt. Das Land ist in 40 unterteilt, aus denen je ein Mitglied ins Unterhaus in London und eines ins walisische Parlament in Cardiff gewählt werden. Ab und zu werden Sie aber auch die älteren Bezirksnamen hören, wie zum Beispiel South Glamorgan, Radnorshire oder Dyfed. Sie sind Zeugnis dafür, wie oft Grenzen in Wales’ langer Geschichte neu gezogen wurden.

weibliche Wanderer auf dem Gipfel des Foel Fadian ruhen, Blick nach Norden zum Cadair Idris, Cambrian Mountains
Pistyll Rhaeadr
Cambrian Mountains und Pistyll Rhaeadr Wasserfall, Oswestry 

Es gibt sechs offizielle Städte in Wales. Cardiff ist seit 1955 die Hauptstadt und beherbergt ca. 363.000 Menschen. Swansea und Newport haben auch über 100.000 Einwohner, während Bangor nur 19.000 hat, aber trotzdem „seit ewigen Zeiten“ den Stadtstatus innehat. Die zwei verbleibenden, St. Asaph und St. Davids, sind die zwei kleinsten Städte in Großbritannien mit einer Einwohnerzahl von jeweils ca. 3.500 und 2.000.

Vater und Sohn kraxeln über Felsen mit Klippen im Hintergrund.
der Sternenhimmel mit dem Umriss einer Person im Hintergrund.
Church doors cove, Pembrokeshire und dunkler Sternenhimmel, Elan Valley

Ein Großteil der walisischen Landschaft ist geschützt um sicher zu stellen, dass ihre Schönheit für kommende Generationen erhalten bleibt. Ungefähr ein Viertel des Landes liegt entweder in einem der drei Nationalparks (Snowdonia, Brecon Beacons und die Pembrokeshire Coast) oder in einem der fünf landschaftlich äußerst reizvollen Gebiete (abgekürzt AONB): die Halbinsel Llŷn, die Clwydian Range Bergkette und Dee Valley, die Halbinsel Gower, Anglesey und das Wye Valley. Die letzten beiden umspannen die Reise „o Fôn i Fynwy“, da das Wye Valley AONB sich auf beiden Seiten der Grenze zwischen Wales und England erstreckt.

Außenaufnahme eines großen alten Schlosses bei Nacht.
Cardiff Castle, nachts beleuchtet

Ein Großteil der walisischen Landschaft ist geschützt um sicher zu stellen, dass ihre Schönheit für kommende Generationen erhalten bleibt."

Extreme

Es wird behauptet, dass wenn man Wales platt auswalzen würde, dann wäre es größer als England – und da ist sogar etwas dran. Wenn man von den Ebenen an der Küste im Süden oder Südwesten sich ins Landesinnere bewegt, dann erreicht man sehr schnell die Täler, Hügel und Berge, die den Großteil des Landes ausmachen.

Der Snowdonia Nationalpark in Nordwestwales umfasst die größte Gebirgskette. Der Name ist an Snowdon – Yr Wyddfa auf Walisisch – angelehnt, der höchste Gipfel in Wales mit 1.085 m über dem Meeresspiegel. Die andere bedeutende Bergkette sind die Brecon Beacons in Südwales mit Ihrem höchsten Gipfel Pen y Fan auf 886 m.

Cadair Idris (Blick nach Westen in Richtung Barmouth) Snowdonia
Wanderer auf Crib Goch, Snowdonia
Cadair Idris, Snowdonia und Wanderer auf Crib Goch

Eine dritte größere Hochlandregion sind die Cambrian Mountains. Der Ausdruck bezeichnete früher die gesamten Berge in Wales, doch heute benutzt man ihn nur für das mittelwalisische Hochland. Plynlimon mit 752 m ist der höchste Gipfel und der Ursprung für die beiden längsten Flüsse in Wales, die Severn und die Wye.

Etwas verwirrend sind die Bezeichnungen Black Mountain Range und Black Mountains, die verschiedene Orte meinen, die sich aber beide im Brecon Beacons Nationalpark befinden.

 

Wasserfall inmitten eines grün bewachsenen Waldes.
Sgwd yr Eira Wasserfall, Brecon Beacons

Wales hat ungefähr 50 Inseln, von der Größenordnung her umfassen sie Anglesey, auch siebtgrößte Insel der Britischen Inseln, bis hin zu einsamen, unbewohnten Klippen. Drei dieser der Küste vorgelagerten Inseln bilden auch die weiteste nördliche, westliche und südliche Ausdehnung des Landes: Middle Mouse, The Small Rocks und Flat Holm, wobei nur das letztere bewohnt ist. Der östlichste Punkt von Wales ist Lady Park Wood bei Monmouth.

Verkehrswege

Dank dieser Berge gibt es nicht allzu viele gerade Straßen in Wales. Fernstraßen sind meist von Osten nach Westen ausgerichtet, insbesondere der M4-Korridor von Carmarthenshire zu den Severn Brücken, die A465 Heads of the Valleys Straße in Südwales und die A55, die von Holyhead auf Anglesey entlangführt.

Die beiden wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen sind die A483 zwischen Swansea und Wrexham (eigentlich erst in Chester endend) und die A470 zwischen Cardiff und Llandudno. Es gibt keine einzige Schienenverbindung zwischen dem Norden und Süden des Landes: Passagiere aus Südwales müssen auf dem Weg nach Aberystwyth an der Westküste über England im Osten fahren und dort in Shrewsbury umsteigen.

Luftaufnahme des roten Aston Martin, der durch Great Orme, Nordwales, fährt
 Luftbild der kurvenreichen Straße, Great Orme, Nordwales
Pen y Pass, Eryri
Great Orme, Nordwales und Pen y Pass, Snowdonia

Zum Glück kann man diesen Umwegen auch etwas positives abgewinnen. Wenn sich das ganze Tywi Valley vor einem ausbreitet, wenn man um den Black Mountain Pass herumkommt, oder mit dem Zug über das Cynghordy Viadukt hoch über Feldern und Nadelwäldern fährt, dann will man gar nicht, dass die Reise zu schnell zu Ende geht. Wir haben sogar ein Trio von Reiserouten unter dem Namen The Wales Way geplant, um Ihnen die schönsten Landschaften zu zeigen.

Städte in Wales

Ähnliche Beiträge