Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt. Wir waren das erste Land im Vereinigten Königreich, das im Jahr 2011 eine Gebühr für Einwegplastiktüten eingeführt hat. Die Zielsetzung, bis 2050 keinen Müll mehr zu produzieren, hat den Innovationsgeist der Unternehmen im ganzen Land beflügelt.

Psyched Paddleboarding, Natural Weigh und ripple sind Beispiele für Unternehmen in Wales, die Pioniere in der Entwicklung von nachhaltigeren Lebensweisen sind.

Südlich der Black Mountains in der schönen Stadt Crickhowell kamen Chloe und Rob Masefield auf die Idee, das erste abfallfreie Geschäft Natural Weigh in Wales zu eröffnen, als sie bemerkten, dass bis dahin die Einheimischen keine Möglichkeit hatten, Produkte ohne Plastikverpackung lokal einzukaufen. Natural Weigh verkauft alles mögliche von Cornflakes zu walisischem Frühstückstee und Geschirrspülmittel bis hin zu regionalem Rapsöl. Das Konzept ist simpel: die Kunden bringen einfach ihre eigenen Behälter mit und kaufen genau so viel ein, wie sie brauchen.

"Ungefähr die Hälfte unserer Kunden sind Einheimische, die sehr froh sind, ein Geschäft am Ort zu haben, wo sie ihren Grundbedarf einkaufen können," sagt Chloe Masefield. "Dies ist eine ganz neue Art einzukaufen, also versuchen wir möglichst freundlich und zugänglich zu sein. Wir fragen neue Kunden immer, ob sie Hilfe brauchen. Wir möchten den Leuten die Umstellung so einfach wie möglich machen."

Die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit erstreckt sich auch bis hinter die Theke. Die Inneneinrichtung des Geschäfts ist komplett aus 100% wiederverwendetetem Holz wie z. B. aus Gerüstbrettern und Maschinenpaletten und der Strom kommt von einem Ökostromanbieter. Der Warenbestand des Geschäfts besteht so weit wie möglich aus sozialverträglich und lokal produzierten Produkten.

Im Cardiff ist Ripple, ein gemeinnütziges, abfallfreies Geschäft, das die Idee von Sophie Rae ist. Ihre Kickstarter-Kampagne hat in 12 Tagen unglaubliche 33.312 Pfund zusammengebracht. "Ich weiß, dass ich nicht alleine mit meinem Wunsch bin, zu einer saubereren und faireren Welt beizutragen," sagt sie. "Für mich fängt das mit kleinen Veränderungen an, die dann gewachsen sind. Das ist der 'Ripple Effect,' Wellen- oder Dominoeffekt. Wenn eine Person für diese Werte einsteht, dann können andere folgen.

Sian Sykes weiß alles über Wellen, sowohl im Meer als auch in der Gesellschaft. Sie ist die Gründerin von Psyched Paddleboarding, ein Unternehmen, das qualitativ hochwertige Stand-up-Paddleboarding (SUP) Ausflüge rund um Snowdonia und Anglesey in Nordwales anbietet.

Sie hat vor kurzem die erste Solo SUP-Umrundung ohne Unterstützung von ganz Wales über seine Kanäle, Flüsse und Küstengewässer beendet. Um das Bewusstsein für Plastikverschmutzung zu verstärken, hat sie den ganzen Weg ohne Einwegplastik zurückgelegt und ihr Geschäft folgt dem selben Prinzip.

"Der Kern unseres Unternehmens ist es, hohe Qualitätsstandards anzubieten, aber trotzdem auf unsere Umwelt zu achten," sagt sie. "Wir benutzen zum Beispiel nur Starboard Paddleboards. Für jedes gekaufte Board pflanzen wir einen Baum, um die Kohlenstoffdioxidbilanz auszugleichen. Die Paddel sind mit Haken zum Müllsammeln versehen, Tüten sind aus wiederverwerteten Fischernetzen gemacht und unsere Verpackung ist aus Papier und Pappe."

Als Unternehmen müssen wir alle darüber nachdenken, wie wir zukunftstaugliche Alternativen finden können. Es kommt Bewegung in die Sache, aber wir müssen noch mehr tun."

Das Unternehmen ist auch in der Gemeinschaft aktiv. Sykes ist eine Regionalvertreterin von Surfers Against Sewage (SAS), die Müllsammlungen an Stränden organisieren und sich dafür einsetzen, dass Anglesey zur "einwegplastikfreien Zone“ wird. Das sei alles ein Teil ihrer Arbeit, sagt sie, ihre Kunden zu informieren, wie sie ihren eigenen Plastikverbrauch reduzieren können.

„Ich bitte alle meine Kunden, Mehrwegflaschen mitzubringen und ich betone auch, warum ich sie darum bitte“, sagt sie. „Wenn sie auf einem wunderschönen See sind und dann schwimmt da eine Plastikflasche vorbei, wird das Problem für sie greifbar. Ich frage sie: Was nehmen Sie sich vor? Was können Sie vermeiden?“

Die drei Unternehmen sind Beispiele dafür, dass der Wettlauf um die totale Müllvermeidung nicht nur mit vorausschauender Regierungspolitik gewonnen werden kann, sondern durch Initiativen an der Basis von denen, die ein echtes Interesse an der lokalen Gemeinschaft haben.

"Als Unternehmen müssen wir alle darüber nachdenken, wie wir zukunftstaugliche Alternativen finden können," sagt Sian. "Es kommt Bewegung in die Sache, aber wir müssen noch mehr tun."

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